Beschleunigung des PV-Ausbaus in Frankreich und Deutschland

28. November 2024

Online - 9.00 - 12.30 Uhr

Das Jahr 2023 war erneut ein Rekordjahr: Die installierte PV-Kapazität verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr den größten Zuwachs und stieg in Frankreich um 18,5 % auf 20 GW und in Deutschland um knapp 16 % auf 81 GW. Insgesamt hat die Photovoltaik im vergangenen Jahr 4,9 % zum französischen und 11,9 % zum deutschen Strommix beigetragen. Mit ehrgeizigen Ausbauzielen von 54-60 GW in Frankreich (Nationaler Energie- und Klimaplan, auf Englisch) und 215 GW in Deutschland (Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023) – jeweils bis 2030 – ist die PV die Technologie zur Erzeugung erneuerbarer Energien, die bis 2030 in beiden Ländern den größten Anteil am Strommix haben wird. Um diese Ziele zu erreichen, sehen die französische Energie- und Klimastrategie (Stratégie Française pour l’Energie et le climat, SFEC, auf Französisch) und das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Erhöhung der Ausschreibungsvolumina vor wobei die Ausbaubemühungen zwischen Gebäuden und Freiflächen aufgeteilt werden sollen.

Auf beiden Seiten des Rheins sollen die jüngsten regulatorischen Entwicklungen diese bereits in Gang gekommene Entwicklung beschleunigen. In Frankreich sieht der Solidaritätspakt für die Photovoltaikindustrie (DFBEW-Espresso) vom April dieses Jahres vor, dass je nach den Szenarien der Reindustrialisierung bereits bis 2035 ein Bedarf an 100 GW an Solarkapazität erreicht werden könnte. Er zielt daher darauf ab, das derzeitige Ausbautempo auf 6 GW pro Jahr zu verdoppeln. Der Pakt folgt auf das französische Gesetz zur Beschleunigung des Ausbau erneuerbarer Energien (Loi relative à l’accélération des énergies renouvelables, en français), das eine Vereinfachung der Verwaltungsverfahren, insbesondere durch die Ausweisung von Beschleunigungszonen, und Maßnahmen zur Erweiterung der förderfähigen Flächen vorsieht, wobei der Ausbau auf bereits künstlich genutzten Flächen bevorzugt werden soll. In Deutschland verfolgt das Solarpaket vom April dieses Jahres eine ähnliche Agenda zur Erweiterung der zur Verfügung stehenden Flächen unter Einhaltung bestimmter Umweltkriterien mit dem Ziel, die Planungs- und Bauverfahren für Freiflächen- und Gebäudeanlagen zu entbürokratisieren, um ab 2026 ein Installationstempo von 22 GW pro Jahr zu erreichen.

Obwohl die Gesetzgeber verschiedene Anstrengungen unternommen haben, gibt es weiterhin Schwierigkeiten beim PV-Ausbau. Trotz eines erfolgreichen Jahres in Bezug auf die installierte Kapazität, haben die durch die Coronakrise und den russischen Invasionskrieg in der Ukraine verursachten Kostensteigerungen die Geschäftsmodelle beeinträchtigt und die Rentabilität der Projekte verringert. Die Finanzierungskosten stiegen aufgrund höherer Zinssätze, höherer Kosten für Komponenten (mit Ausnahme von Modulen), und obwohl die Rohstoffkosten wieder sinken, haben sie noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Dieser Kostenanstieg und die Inflation können manchmal sogar die Rentabilität von bereits bezuschlagten Projekten in Frage stellen. Hinzu kommen regulatorische Unsicherheiten und die Volatilität auf den Strommärkten, die die Klarheit für ihre Investitionen beeinträchtigen.

Die genannten Probleme werden durch kurz- und langfristige Hindernisse wie die Verfügbarkeit von Grundstücken und Flächenkonkurrenz, einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, lange Fristen bis zum endgültigen Netzanschluss und Netzengpässe, politische Unsicherheiten und Befürchtungen hinsichtlich der Lieferkette aufgrund ihrer Konzentration in China noch verstärkt.

Die Konferenz soll ein Bild des aktuellen Kontexts vermitteln, indem sie die Ziele und Hindernisse für den PV-Ausbau und die Strategie zu deren Überwindung näher erläutert.

Im Mittelpunkt des deutsch-französischen Austauschs werden folgende Fragen stehen:

  • Wie ist der aktuelle Stand und der Fahrplan für den PV-Ausbau in Frankreich und Deutschland?
  • Wie entwickeln sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Projekte und welche Auswirkungen hat dies auf die Rentabilität?
  • Vor welchen Herausforderungen stehen die Projektierer während der verschiedenen Projektphasen?
  • Wie wollen Frankreich und Deutschland diese Hindernisse überwinden und Vertrauen schaffen, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen?
Die Veranstaltung wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt.

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